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Peru / Bolivien

Auf den Spuren der Inkas

Im August 1998 machten wir unter dem Motto "Auf den Spuren der Inkas" eine Rundreise durch Peru und Bolivien. Der Winter auf der Südhalbkugel ist für die Anden die bessere Reisezeit, da im Südsommer (Dez. bis April) dort Regenzeit herrscht. Dafür muß man an der Küste meistens auf die Sonne verzichten. Außer auf dem Chacaltaya (5200 m), bewegten sich die Temperaturen auf der Reise überall um die 20°C.

Die reine Flugzeit von Frankfurt nach Lima betrug etwa 12 Stunden. Hinzu kamen 2 Stunden Aufenthalt in Bogota. Die Zeitdifferenz während unserer Sommerzeit (MESZ) beträgt -7 Stunden. Da es eine organisierte Reise war und wir nicht in das Amazonasgebiet reisten, waren keine Impfungen nötig (vorhandener Polio- und Tetanusimpfschutz vorausgesetzt). Die Stromspannung liegt bei 220 Volt, allerdings ist oft ein amerikanischer Blattstecker erforderlich.

Vom Flughafen wurden wir von Fernando abgeholt, der uns erklärte, daß er für die Dauer unseres Urlaubs unser Reiseleiter sei und sich um die Organisation und die Hotels kümmern werde. Die Führungen vor Ort sollten von ortsansässigen Reiseleitern durchgeführt werden. Nach dem Begrüßungscocktail im Hotel bat uns Fernando, ihm unsere Pässe und Vouchers bis zum nächsten Tag zum Kopieren zu geben. Nach der Führung in Pachacamac warteten wir eine Stunde, ohne daß Fernando erschienen wäre. Da der Busfahrer auch bei der Agentur nichts über seinen Verbleib in Erfahrung bringen konnte, entschied er dann, ohne Fernando und unseren Pässen loszufahren. Als wir am nächsten Tag gegen Mittag schon bereit zur Weiterfahrt waren, wurde eine Mitreisende von der deutschen Vertretung in Arequipa angerufen und es wurde ihr mitgeteilt, daß wir alle unsere persönlichen Daten, wie Name und Anschrift, zur deutschen Vertretung faxen sollen, damit dort alles für die Ausgabe von Ersatzpässen vorbereitet werden könnte. Mit den Ersatzpässen wäre aber eine Weiterreise nach Bolivien nicht möglich. Bei dem Zwischenstop in Ica erfuhren wir dann aber, daß Fernando überfallen wurde, es ihm aber gut gehe und er in Arequipa wieder zu uns stoßen würde. Dort erzählte er uns dann, was genau geschehen war.

Nachdem Fernando unser Hotel verlassen hatte, war er zu einem Taxistand zwei Straßen weiter gegangen, um nicht mit einem der überteuerten Taxis, die vor dem Hotel warteten, fahren zu müssen. Auf der Taxifahrt zog der Fahrer plötzlich eine Pistole und entführte Fernando. Nachdem ihm seine Kreditkarte abgenommen worden war und er seine Geheimzahl preisgegeben hatte, wurde er am nächsten Morgen irgendwo in Lima aus dem Auto geworfen. Er erzählte uns weiterhin, daß zwei Wochen vorher sein Bruder samt Familie ebenfalls entführt worden war.
Die Pässe waren die ganze Zeit im Hotel, aber das wußte außer ihm niemand. Er brachte sie auch nicht selbst mit nach Arequipa, weil ihm das bei einer Nachtfahrt in einem öffentlichen Bus zu gefährlich war, sondern ließ sie uns per Kurier nachbringen.

Es ist also nicht ganz ungefährlich in Lima. Die Peruaner sind an sich wohl nicht besonders kriminell, aber wenn z.B. ein Tourist mit einer Videokamera vorbeikommt, dann entspricht deren Wert etwa einem Jahreseinkommen, und da ist für manche die Versuchung dann wohl zu groß.

In Cusco wollten einige in die Markthallen, worauf Fernando erklärte, daß er nur mit einer kleinen Gruppe (4-6) hingehen würde. Voraussetzung sei weiterhin, daß jeder außer ein paar Soles alle Wertgegenstände im Hotel lassen müßte, da es oft vorkäme, daß Touristen angespuckt würden und wenn sie sich dann das Gesicht abwischten, würde ihnen alles geklaut. Nach dem Vorfall mit Fernando waren wir natürlich vorsichtig, konnten die restliche Fahrt jedoch ohne weitere Zwischenfälle beenden.


Die einzelnen Stationen unserer Reise waren:

Landkarte


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Letzte Änderung: 01.05.2001